Um zu verhindern, dass Feuchtigkeit aus der Raumluft (zB. aus Atemluft, Duschen, Kochen) in die Holzkonstruktion des Flachdaches eindringen kann, wird üblicherweise eine Dampfsperre eingebaut.
Leider hat sich in der Praxis gezeigt, dass es fast unmöglich ist, die Dampfsperre so luftdicht einzubauen, dass sie langfristig der Funktion der Abdichtung gegen die Luftfeuchtigkeit aus dem Wohnraum standhält. Zum einen durch Materialermüdung, durch unsauberes Arbeiten im Bauprozess oder durch nachträgliche Beschädigungen.
Feuchtigkeit, die einmal in die Dachkonstruktion eingedrungen ist, kann nicht mehr aus dem Dach entweichen, da eine als oberste Schicht des Dachaufbaus eine (bituminöse) Abdichtung aufgebracht ist, um das Dach gegen Niederschlag abzudichten. Da diese Abdichtung nicht nur Wasser- sondern auch luftdicht ist, sammelt sich die Feuchtigkeit als Kondensat in der Dachschalung und beginnt, das Holz zu zersetzen.
Auch die beim Einbau vorhandene Holzfeuchte der verwendeten Hölzer kann sich innerhalb der Dachkonstruktion an den kältesten Stellen sammeln und gleichfalls das Wachstum von holzzerstörenden Pilzen in Gang setzen. Das Dach kompostiert sich förmlich selbst.
Über einen Zeitraum von mehreren Jahren können sich so unbemerkt holzzerstörende Pilze in den Holzbauteilen des Daches entwickeln und unbemerkt ausbreiten. In der Regel werden die Schäden erst bemerkt, wenn sie im Wohnraum angekommen sind. Hier fallen dann Feuchtigkeitsschäden oder unangenehme Gerüche auf. Meist ist dann aber bereits ein Großteil der Dachkonstruktion angegriffen und muss erneuert werden.
Eine Luftschicht unterhalb der Abdichtungsebene kann die Feuchtigkeit abführen, bevor sie in die Holzkonstruktion eindringen und Schäden verursachen kann. Seit mindestens einem Jahrzehnt werden Flachdächer aus Holz daher mit einer Überlüftungsebene geplant. Ältere Flachdächer, die in früheren Zeiten ohne eine Luftschicht gebaut werden, werden heute oftmals zu Sanierungsfällen.